Baugebiet "Pfaffenhalde"

Veröffentlicht am 20.03.2003 in Gemeinderatsfraktion

Nur eine Teillösung. Dafür sorgen, dass der Charakter der Landschaft erhalten bleibt. Große Gefahr, dass Plochingen für andere städtebaulichen Entwicklungen keinen Spielraum mehr hat.

Auf der letzten Sitzung hat der Gemeinderat mehrheitlich den Beschluss gefasst, für das Gebiet "Pfaffenhalde" einen Bebauungsplan vorzubereiten. Die SPD-Fraktion hat gegen den Aufstellungsbeschluss gestimmt, obwohl auch wir das Bemühen von Verwaltung und Gemeinderat um einen Kompromiss anerkennen. Unsere ablehnende Haltung habe ich für die Fraktion wie folgt begründet:

Das stark reduzierte Baugebiet (von 48 Häusern sollen noch rund 20 Häuser gebaut werden) stellt sich als eine Teillösung dar, bei der Aufwand und Ergebnis in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zueinander stehen. Die Kosten werden so hoch sein, dass ein Flächenabzug von rund 60 % von den Eigentümern zu tragen sein wird.

Trotz der Reduzierung des Entwurfs muss die Stadt für den Eingriff in das Steuobstwiesengebiet Ausgleichsflächen renaturieren, die in der Größenordnung von 1,5 - 2 Hektar liegen. Die Gefahr ist groß, dass wir für andere städtebaulichen Entwicklungen in Plochingen keinen Spielraum mehr haben.

Schließlich muss der Bebauungsplan weitgehend den Charakter der Landschaft erhalten, sodass rigorose Festsetzungen bezüglich Baukörper, Freiräume, Bepflanzung und Gestaltung von Außenanlagen notwendig sein werden – die Erfahrung zeigt, dass Bauherren gerade bei "teuren Baugebieten" immer weniger bereit sind, solche einschränkenden Festsetzungen hinzunehmen.

Die SPD anerkennt den Beschluss der Mehrheit und wird sich deshalb in den Bebauungsplanprozess weiter einbringen. Die umfangreichen Vorbereitungen durch den Wettbewerb sind für dieses Verfahren äußerst hilfreich, deshalb ist es irrig, anzunehmen, man hätte sich diesen Wettbewerb sparen können.

Gerhard Remppis
Fraktionsvorsitzender

 
 

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