Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen berichtete die Esslingerin Katja Hummel von ihren Erlebnissen in Afghanistan, wo sie von 2008 bis 2010 im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Kunduz als Nothelferin tätig war.
Ihr Anliegen ist es, das Afghanistan hinter den Schlagzeilen zu zeigen: Fotos von Menschen, die sie als herzlich und trotz immer größerer Armut als gastfreundlich und großzügig erlebte, ernste Gesichter von Kindern, die mit dem Krieg groß geworden sind, atemberaubende Landschaftsaufnahmen voller Harmonie. Und natürlich berichtet sie von ihren Projekten, kleinen Projekt, die schnelle und direkte Hilfe leisten, wie Saatgutverteilung, Flutschutzmaßnahmen, Versorgung mit Trinkwasser, Brunnenbau.
Ihr besonderes Augenmerk gilt zwangsläufig der Situation von Mädchen und Frauen, von denen 90% Analphabetinnen sind, die leicht Opfer von Justizwillkür werden, die die Burka tragen. Dass sich die Sicherheitslage in den zwei Jahren signifikant verschlechtert hat, dass sich aber Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Gegensatz zur afghanischen Bevölkerung durch hohe Sicherheitsstandards schützen können, bringt Katja Hummel anhand von vielen Beispielen den Zuhörern sehr anschaulich nah.
Und ihre Zukunftsprognose? 20 bis 30 Jahre wird es dauern bis sich traditionelle und demokratisch Strukturen verbinden, bis die Zerstörungen aus 30 Jahren Krieg einigermaßen behoben sind. Auch sie selbst braucht Zeit, ihre Eindrücke zu verarbeiten. Ihr beeindruckender Bild- und Gedichtband „MutMenschen“ zeigt es.