Liebe Schulleitungen,
wie im Vorjahr wollen wir Ihnen mit einigen Stichworten unsere Position zu schulischen Fragen darstellen. Selbst wenn wir die größte Fraktion sind (und dies auch bleiben wollen), können wir unsere Überzeugungen in einem demokratischen Gremium nicht immer durchsetzen. Zudem stoßen wir in vielen Fällen an landespolitische Vorgaben.
Positionen der SPD im Jahr 2018:
Wir wollten als Neue Schule für Esslingen am Standort Pliensauvorstadt eine 4-zügige Gemeinschaftsschule. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass wir für das große Einzugsgebiet Mettingen+Brühl+Weil+Pliensauvorstadt es mit einer heterogenen Wohnstruktur und einem eher bildungsferneren Milieu zu tun haben. Eine GMS kann hier nach unserer Überzeugung direkter ansetzen. Wir bedauern, dass die Stadt nicht mit dem Land in eine Auseinandersetzung darüber gegangen ist. Der Aufwertung der GMS Innenstadt mit einer gymnasialen Oberstufe haben wir überzeugt zuge¬stimmt, weil wir diese Schulart für eine wertvolle Ergänzung halten. Die Verwaltung hat für uns überzeugend dargelegt, dass mit einer problematischen Konkurrenz zu den Gymnasien nicht zu rechnen ist. Der Gemeinderat hat nicht zu verantworten, dass an beiden Realschulen die Zahl der Wanderklassen aufgrund der erfreulich starken Anmeldezahlen eine völlig inakzeptable Größenordnung angenommen hat! Im Übrigen ist es für uns als SPD nicht hinnehmbar, dass jährlich rund 100 Schüler aus den Gymnasien „abgeschult“ werden und dadurch die RS und GMS „übervoll laufen“. An der Seewiesenschule und der ZRS befürworten wir den Ausbau je eines weiteren Zuges; wir wollen sobald wie möglich die Lerchenäckerschule zu einer modernen Ganztagsgrundschule ausbauen. Wir sind skeptisch, ob in unmittelbarer Nähe zur sehr gut angenommenen RSO eine weitere Realschule in Oberesslingen bestehen kann.
Wir freuen uns auf den ersten kompletten Schulhausneubau in Zell für eine moderne Ganztagsschule, auch wenn diese nun erst ein Jahr später fertig wird. Leider auch später als wir wollen, werden weitere GTS an Grundschulen (St. Bernhardt, Eichendorff) in Betrieb gehen. Wir unterstützen jede Form von weiteren gebundenen GTS, wie wir es an der Katharinenschule ab 2019 haben werden. Nur sie trägt zu wirklicher Chancengerechtigkeit bei und nur sie kann wirklich rhythmisieren!
Was die überfällige Digitalisierung mit dem Esslinger MEP 3.0 angeht, sind wir geradezu froh, dass wir gemeinsam etwas länger gewartet haben! Was jetzt kommt, ist auf der Höhe der Zeit und sofort antragsfähig für Landes- und Bundesprogramme mit Milliarden, auf die wir nun lang genug warten!
Umsetzung der umfangreichen Schulentwicklung im Jahr 2019:
Die beschlossenen Maßnahmen greifen stark und nachhaltig in die Schullandschaft ein. Wir gehen davon aus, dass Sie hier regelmäßig beteiligt sind und informiert werden? Die SPD versucht weiterhin, im ABES einen regelmäßigen Bericht zum Stand der Schulentwicklung zu bekommen - und zwar öffentlich. Hier gilt es noch, Widerstände zu überwinden.
- So wollen wir im Januar Auskunft zum Stand beider Pilotprojekte an den Gymnasien und den Erkenntnissen daraus für die Übertragbarkeit auf andere Schulen.
- Welche Raumausstattung benötigen z.B. Sekundarschulen für die ganztägige Bildung? Wir brauchen einen rascheren, weiteren Ausbau an Ganztagsschulen und längere Betreuungszeiten.
- Den Gebäudezustand erachten wir an vielen Schulen als schlecht. Wir wollen eine Prioritätenliste der SGE haben, um den Sanierungsstau aufzulösen.
- Uns interessiert, was auf Seiten der Stadt getan wird, um endlich akzeptable Voraussetzungen für eine inklusive Beschulung zu bekommen, von einer barrierefreien Schule pro Schulart einmal ganz abgesehen (dies fragen wir seit 2004 immer wieder an!).
- Wir haben Sorge, dass die Esslinger Schulen wegen der unzureichenden Raumausstattung, der vermutlich zu geringen Sachmittel und Schuletats bei schulbezogenen Stellenausschreibungen in der Lehrerversorgung im Nachteil sind.
- Die SPD hat angeregt, dass es auch in Esslingen vom Land geförderte Angebote der sog. „Sommerschulen“ gibt. Darin sollen in den Sommerferien SuS von Lehrpersonen Förderangebote bekommen. Wir haben von Interesse bei Esslinger Schulen gehört, das freut uns.
- Es bleibt für uns ein wertvolles Ziel, deutlich mehr für Bildungsgerechtigkeit zu tun, Schulen in unseren Esslinger Vielfaltsquartieren (die gibt es und die haben es nicht leicht!) besser auszustatten, sei es mit weiterer Schulsozialarbeit, Sprach- und anderen Förderangeboten. Wir bleiben dran!
In den kommenden Monaten wird die Kommunalwahl Ende Mai 2019 auch im schulischen Bereich diskutiert, werden Kommunalwahlprogramme aufgestellt und Veranstaltungen angeboten.
Die SPD wird ihrerseits eine Anhörung von Schulleitungen, Kollegien und Elternbeiräten durchführen, um noch sachkundiger zu werden und von Ihren Problemlagen zu erfahren, die wir vielleicht gar nicht wissen! Sprechen Sie uns an. Gerne nehmen wir, mit gebührendem Abstand vor den Wahlen natürlich, auch Termine bei Ihnen vor Ort wahr!
Bringen Sie sich bitte aktiv und kritisch ein! Unsere Kinder sind uns von der SPD jedenfalls viel Mühe und auch Geld wert! Für Anregungen und Kritik sind wir Ihnen dankbar! Für Ihr Engagement als „gute Schule“ danken wir Ihnen herzlich.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Hummel, Stadtrat
Brigitte Krömer-Schmeisser, Stadträtin
Michael Wechsler, Stadtrat