Antrag Nr. 15 zum Haushaltsplan 2009: Die Stadt schafft eine halbe/volle Stelle „Aufsuchende Sozialarbeit“. Die Stelle soll mit einer/m türkischen/türkischstämmigen Sozialarbeiter/in als Integrationsbeauftragte/r mit guten deutschen und türkischen Sprachkenntnissen besetzt werden.
Neben der Stadtentwicklung hat sich die SPD-Fraktion in ihren Haushaltsanträgen für das Jahr 2009 schwerpunktmäßig aktueller Probleme in Bildung und Betreuung angenommen, soweit sie auf kommunaler Ebene gelöst werden können. Für die Verbesserung des Sprachstandes der Kindergartenkinder wurde im letzten Jahr eine Sprachberaterin eingesetzt. Als einen wichtigen Schritt in diesem Prozess sieht diese die Einbeziehung der Eltern. Auch in der schulischen Bildung scheint dies ein wichtiger Ansatz auf dem Weg zur Erreichung der Chancengleichheit zu sein. Erst wenn alle an der Erziehung Beteiligten an einem Strang ziehen, machen die vielseitigen Bildungsangebote einen Sinn. Oft verbauen Verständigungsprobleme oder Ressentiments den Weg zu einer guten Zusammenarbeit. Dazu hat die SPD-Fraktion folgenden Antrag (15) gestellt:
Die Stadt schafft eine halbe/volle Stelle „Aufsuchende Sozialarbeit“. Die Stelle soll mit einer/m türkischen/türkischstämmigen Sozialarbeiter/in als Integrationsbeauftragte/r mit guten deutschen und türkischen Sprachkenntnissen besetzt werden.
Der Arbeitsplatz wird im Rathaus/bzw. Schulzentrum eingerichtet. Im Haushalt 2009 werden hierfür die notwendigen Mittel eingestellt.
Begründung: So wichtig die Arbeit im Rahmen der Sprachhilfe im Vorschulalter ist, zeigt doch die Realität, dass vor allem die Kinder aus dem türkischen Kulturkreis nicht regelmäßig an den öffentlichen Angeboten der Kinderbetreuung teilnehmen und Eltern ihre Kinder unregelmäßig, lückenhaft und oft sehr willkürlich verkürzt in die Betreuungsangebote schicken. Außerhalb der öffentlichen Angebote wird zu Hause meistens in der Landessprache gesprochen. Die Freizeit wird mit türkischsprachigen TV-Sendungen/-Konserven verbracht.
Dies führt u. a. dazu, dass trotz aller Mühen im Vorschulalter die Kinder überwiegend mit schlechten bis ungenügenden sprachlichen Voraussetzungen in die Grundschule aufgenommen werden müssen. Ein eingeschränkter schulischer Erfolg und dadurch entstehende Misserfolgserlebnisse mit allen unerwünschten Folgen sind vorprogrammiert.
Erfahrungen haben gezeigt, dass durch die Mitarbeit einer/m türkischen/türkisch stämmigen Sozialarbeiter/in, der/die in die Familien Zugang hat und die Anliegen der Schule/Ämter verdeutlicht, eine wesentliche Verbesserung der Teilnahme an Elternabenden, in Fragen der Teilnahme an Schulveranstaltungen (Schullandheim, Schwimmunterricht, Sport u.a.), eine wesentlich höhere Akzeptanz unseres Kulturkreises erreicht werden kann.