Foto: Windräder auf dem Tegelberg zwischen Donzdorf und Kuchen (Foto: Hahn)
Der Lieferauftrag für den städtischen Strom wird alle paar Jahre neu ausgeschrieben. Plochingen beteiligt sich zusammen mit anderen Kommunen an einer Bündelausschreibung des Neckar-Elektrizitätsverbands, um günstigere Bedingungen zu erzielen. Bei der Ausschreibung kann Plochingen zwischen konventionellem Strom sowie Ökostrom mit oder ohne Neuanlagenquote wählen. Konventioneller Strom ist ein Mix aus Kohle-, Kernkraft-, Erdgas-Erzeugung und erneuerbaren Energiequellen. Ökostrom stammt überwiegend aus älteren und schon lange abgeschriebenen Großwasserkraftwerken, was keinen zusätzlichen Umweltnutzen ergibt. Bei Ökostrom mit Neuanlagenquote dagegen stammt ein Drittel des Stroms aus Anlagen, die nicht älter als 6 Jahre sind, ein weiteres Drittel aus Anlagen, die nicht älter als 12 Jahre sind. Dadurch wird ein Anreiz zum Bau neuer Erzeugungsanlagen von regenerativem Strom erzeugt.
Bisher hatten wir einen Strommix mit 50 % Ökostrom mit Neuanlagenquote, 50 % konventioneller Strom. Die Stadtverwaltung hat für 2023-2025 100 % Ökostrom ohne Neuanlagenquote vorgeschrieben. Unserer Fraktion war das nicht ambitioniert genug und so beantragten wir 100 % Ökostrom mit Neuanlagenquote, was Mehrkosten von nur ca. 11.000 Euro pro Jahr bedeutet hätte. Denn wir müssen nach Meinung unserer Fraktion unser Möglichstes tun, um zur gelingenden Energiewende beizutragen und von Seiten der Kommune ein Zeichen für die Öffentlichkeit setzen.
Leider bekam unserer Antrag keine Mehrheit, nur ein Fraktionsmitglied der OGL hat uns unterstützt. CDU und die restliche OGL samt Dr. Hink waren vor allem aus finanziellen Gründen dagegen. Hink sprach sich grundsätzlich gegen einen Bezug von Ökostrom aus, zumal nach seiner Meinung Windräder und Photovoltaikanlagen eine „Verschandelung der Landschaft“ darstellen.
(Beitrag des SPD-Ortsvereins für die "Plochinger Nachrichten" in KW 39/2021)