Foto: In diesem Teilbereich des neuen Wohngebietes "Talweg Süd" beginnen derzeit die Erschließungsarbeiten (Foto: Hahn).
In den vergangenen Monaten beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Entwicklung des Wohnungsbaus in Plochingen in den kommenden 15 Jahren. Es ging vor allem um die Fragen, welche möglichen Baugebiete überhaupt und wenn ja, in welchem Zeitraum angegangen werden sollen. Dazu hat die SPD-Fraktion die nachstehenden grundsätzlichen Überlegungen erarbeitet und vorgetragen:
"Wohnen ist ein Menschenrecht''. Von diesem für uns wichtigen Grundsatz ausgehend, sind wir uns bewusst, dass wir - angesichts der äußerst angespannten Wohnungsmarktsituation - gerade auch in Plochingen eine besondere Verantwortung im Blick auf eine Bereitstellung von weiterem Wohnraum haben. Dennoch stellen sich uns auch die Fragen nach den Grenzen des Wachstums in Plochingen, von den Kapazitäten der Infrastruktur bis hin zu der Flächenverfügbarkeit, die durch den zu erhaltenden Naturraum und anderes mehr vorgegeben sind. Insofern werden wir vermutlich trotz großer Anstrengungen den Bedarf an Wohnraum auf unserer Gemarkung leider nicht auch nur annähernd schaffen können.
Bei den noch möglichen Bebauungen durch Innenraumverdichtungen, Arrondierungen der bestehenden Baugebiete und Erschließungen der wenigen möglichen Neubauflächen liegt uns noch viel stärker als bisher an Mehrfamilienhäusern/Geschosswohnungsbau (um auf derselben Fläche mehr Wohnraum schaffen zu können), ökologischem Bauen, Holzhäusern, Niedrig-Energie- und Passivhäusern, Dachbegrünungen, Photovoltaikanlagen, Erhalt und Neubepflanzung von Bäumen und Grünflächen in der Stadt (keine Schottergärten usw.). Die Nutzung/Reaktivierung vorhandener Ressourcen sollte immer im Blick sein (unbebaute Flächen, ungenutzter Wohnraum, Neubebauung von bereits älteren Baugrundstücken). Eine zentrale Intention ist für uns die Schaffung von möglichst viel bezahlbarem Wohnraum (durch Konzeptvergaben usw.).
Bei allen Bauprojekten ist uns nicht nur wichtig, wann, sondern, wie die Bebauung durchgeführt wird (Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, ökologisches Bauen, Erhalt von „grünen Inseln“ in der Stadt usw.). Hier liegt uns bei allen neuen Projekten an einer sehr rechtzeitigen Besprechung grundsätzlicher Fragen, vor allem im Blick auf die Fragen, wie eine Bebauung durchgeführt werden soll (durch Ausschreibung von Bauvorhaben, Architektenwettbewerbe, Konzeptvergaben usw.).
Im Blick auf die Priorisierung der möglichen Baugebiete hat der Gemeinderat in der Sitzung nach Vorgabe der Fraktionen Beschlüsse gefasst, über die wir aus unserer Sicht in einer der nächsten Ausgaben berichten werden. Dr. Joachim Hahn
(Beitrag der SPD-Fraktion in den "Plochinger Nachrichten" in KW 30/2020)