Der Verwaltungsausschuss beschäftigte sich nach Vorberatungen im Sozialausschuss u.a. mit der von den kommunalen „Spitzenverbänden“ empfohlenen Anhebung der Elternbeiträge in den Kitas. Nachdem im letzten Jahr die Beiträge um 3,9 % angehoben wurden, wird für das Kindergartenjahr 2023/24 eine Erhöhung um 8,5 % empfohlen. Ulrike Sämann nahm für die SPD-Fraktion Stellung und hielt dabei die vorgeschlagene Anpassung der Elternbeiträge zwar für nachvollzieh- und vertretbar, doch wies sie zugleich darauf hin, "wie schwer es uns als Sozialdemokraten fällt, diese Kröte zu schlucken".
Die Fraktion habe hier um eine Zustimmung gerungen, vor allem angesichts der derzeitigen finanziellen Situation vieler Familien. Leider ist in Baden-Württemberg die Kinderbetreuung nicht einmal teilweise (etwa im letzten Kindergartenjahr) kostenlos. In Berlin oder Rheinland-Pfalz müssen die Eltern gar keine Beiträge bezahlen. Dies ist eine politische Entscheidung auf Landesebene, für die sich die SPD schon jahrelang einsetzt. Solange es in Baden-Württemberg freilich keine kostenlose Kinderbetreuung gibt, sei die Erhöhung der Elternbeiträge notwendig, um eine (hoffentlich!) qualitativ hochwertige und möglichst bedarfsorientierte Betreuung mit einem guten Personalschlüssel gewährleisten zu können. Dies ermögliche, die allgemeinen Kostensteigerungen, die hohe Inflationsrate (v.a. im Energiebereich) und die gestiegenen Personalkosten anteilig aufzufangen, wenngleich der Kostendeckungsgrad für die Kitas in der Kommune nur etwa 20 % ausmacht.
„Zähneknirschend“ stimmte nach den Worten von Ulrike Sämann die SPD-Fraktion der Erhöhung der Elternbeiträge zu.
(Beitrag der SPD-Fraktion in den "Plochinger Nachrichten" Nr. 27/2023)